Station 19: Galapagos, Ecuador

08.12. - 17.12.2017, MEZ -7h |

Die gute Nachricht vorweg: Wir haben eine neue Kamera und wir wissen auch schon so ungefähr, wie man mit ihr umgehen muss. Also los gehts mit der nächsten Station:

 

Auf einer unserer vielen Wanderungen durch Südamerika haben wir uns gefragt, was fehlt uns noch auf diesem Kontinent, haben wir wirklich alle Highlights gesehen, die wir wollten? Und darauf konnte die Antwort nur "Nein" lauten - wir müssen noch Galapagos bereisen! Und jetzt sind wir hier auf diesen tollen Inseln mit ihrer ganz speziellen Tierwelt. Es gibt hier wirklich riesige Schildkröten, die auch mal mitten auf dem Weg liegen, jede Menge Leguane und Eidechsen, Seelöwen und viele wunderschöne Vögel: Fregattvögel, Pelikane, Möwen, Finken und die ganz speziellen Blaufußtölpel, um nur einige zu nennen. Und natürlich ist die Unterwasserwelt ein echtes Highlight. So haben wir schon auf einer kleinen Schnorcheltour auf eigene Faust jede Menge bunte Fische in allen Größen und Farben gesehen. Besonders cool ist es, wenn man im Brackwasser schnorcheln kann, es sieht toll aus, wie sich Süß- und Salzwasser mischen. Und nebenbei gibt es weniger Strömung in den Buchten, die von wunderschönen Mangroven umrandet sind. 

 

Für die meisten Ausflüge braucht man hier auf Galapagos einen offiziellen Tourguide, der darauf achtet, dass die Touristen der Umwelt nicht schaden und gleichzeitig aber mit vielen Informationen aufwarten kann. Deswegen gibt es hier auch nicht allzu viele Dinge, die man allein machen kann.

 

Auf der ersten Insel, Santa Cruz, ging es für uns zur Darwin Aufzuchtstation für Riesenschildkröten, wo man den Kleinen beim Fressen zuschauen kann und viel über die Tiere lernt. Wer die Großen durch die Highlands stapfen sehen will, der macht am besten einen Ausflug mit dem Taxi zum nahegelegenen Schildkrötenreservat, wo man unzähligen Riesen beim genüsslichen Verspeisen von jeder Menge Gras oder auch beim Babys-machen zusehen kann. Das ist bei Schildkröten mit unter nicht zu überhören und scheint sich auch eine Weile hinzuziehen;-)

 

Am nächsten Tag haben wir eine geführte Tour auf eine andere, unbewohnte Insel gemacht (Seymour Norte), wo gerade unzählige Fregattvögel nisten. Auch Blaufußtölpel sieht man hier ihre Jungen aufziehen. Tagsüber sind die meisten Tiere aber zum Fischen auf dem Meer, so dass man Glück hat, wenn man überhaupt einen sieht. Der anschließende Schnorchelausflug war zwar ganz gut, aber es ist gerade echt kalt hier im Wasser, da freut man sich nach 30 Minuten auch wieder an Bord des Bootes zu sein. Einen Rochen haben wir aber trotzdem gesehen.

 

Auf der zweiten Insel die wir uns für einige Übernachtungen ausgesucht haben, Isabela, kann man viele Highlights gut per Drahtesel erreichen. Das heißt, wenn man auch im Sand Radfahren kann... Aber die Mühe hat sich gelohnt: es gab entlang des Weges eine Lagune mit ein paar Flamingos zu sehen, von denen es hier mittlerweile nur noch wenige geben soll, immer wieder liegen Leguane oder Schildkröten auf dem 7 km langen Weg und am Ende des Radweges steht eine Klagemauer (zum Gedenken an die ehemalige Strafkolonie) mit einem tollen kleinen Aussichtspunkt. Und weil das Wetter grad eher untypisch bedeckt ist, war es wenigstens nicht ganz so heiß.

 

Den nächsten Tag haben wir uns ausgesucht, um eine geführte Schnorcheltour zu machen. Fragt man die Einheimischen hier, dann sind die Lavatunnel "Los Tuneles" ein absolutes Muss für jeden Galapagosbesucher. Anfangs waren wir noch etwas skeptisch, weil es wirklich kalt ist im Wasser, aber mit langem Wetsuit präpariert ging es ab über die Bootsreling direkt ins Meer. Und dann tauchen sie auch direkt vor einem auf: Riesige Meeresschildkröten! In ihrer Anmut ihren Verwandten an Land in nichts nachstehend, lassen sie sich überhaupt nicht beim Fressen stören. Man soll immer drauf achten ausreichend Abstand zu den Tieren zu wahren, was uns mitunter schwer fällt, weil sie einfach neugierig auf einen zu schwimmen. So schwimmen wir vorbei an den grasenden Schildkröten, die bestimmt bis zu 2 m groß waren, entdecken dabei eine weitere Art, die Karettschildkröte, die allerdings etwas schüchterner ist und folgen unserem Guide. Als er vor einer Felsspalte in 2 m tiefem Wasser stehen bleibt wird es spannend: Haie! Bestimmt 7 Weißspitzenhaien in allen Größen liegen hier zusammen mit einem Rochen. Es ist total beeindruckend, wenn der Guide einem beim Tauchen hilft und dabei direkt in diese Höhle "runterdrückt" und auf einmal schauen einen so viele Haiaugen an! Manchmal wird es ihnen auch zu bunt und sie verkrümeln sich aus ihrer Höhle, dann kommen sie direkt auf einen zu geschwommen und man sieht erstmal ihre volle Größe: 1,20 m war wohl der dickste von ihnen. Von diesen Spalten und Höhlen zeigt uns unser Guide dann noch drei weitere, jedes Mal ein beeindruckendes Erlebnis! Auch wunderschön war das Seepferdchen, welches sich mit seinem Schwanz festhielt um nicht von der Strömung weggerissen zu werden. 

 

Nach gut einer Stunde war der erste Schnorchelgang beendet und wir wurden im Boot mit heißem Tee und Snacks eingedeckt. Kalt war uns trotzdem. Nach ca. 20 Minuten Fahrt hieß es dann wieder ab ins Wasser, jetzt Schnorcheln wir direkt durch erkaltete Lava! Beeindruckend, wie sich um einen herum diese Gänge und Tunnel schlingen und über welche Wege uns unser Guide führt. Auf einmal taucht er ab, greift tief in eine Felsspalte und zieht heftig an etwas herum. Er gewinnt den Kampf, taucht an die Oberfläche und streckt uns einen sich windenden Oktopus entgegen. Den kleinen Kerl hat er dann auch ganz stolz mit zum Boot genommen und der Crew präsentiert. Wir haben zwar das Wort Barbecue vernommen, aber sein Schicksal blieb letztendlich unklar, wir haben nicht gesehen, was aus ihm geworden ist.

 

Auf dem Weg zurück zum Boot gab es nochmal jede Menge Schildkröten, andere, kleinere Haie und einen riesigen Eagle Ray, einen Adlerrochen zusehen.

 

Nachdem wir uns wieder in trockenen Klamotten befanden und ein leckeres Mittagessen verspeist hatten, stand noch ein Ausflug über Wasser an, gleich hier auf den Lavatunneln. Hier konnten wir ein sehr niedliches Blaufußtölpelpaar beim Tanzen beobachten und die beeindruckenden Unterwasserbewohner durch das klare Wasser fotografieren. Für uns war dieser Ausflug ein echtes Top-Erlebnis auf Galapagos!

 

Die dritte und letzte Insel für uns ist San Christobal. Hier haben wir uns entschieden keine Touren mehr mit dem Boot zu machen, weil uns das viele Bootfahren jetzt echt mal reicht. Um von einer Insel zur nächsten zu kommen muss man immer zwei Stunden in einem Speedboot über harte Wellen sausen. Das ist erstmal ganz lustig, wird auf Dauer aber echt anstrengend, zumal wir das Erlebnis auch gleich zweimal an einem Tag hatten um von Isabella nach San Christobal zu kommen. 

Aber auch ohne Touren kam hier keine Langeweile auf, denn es gibt wunderschöne Strände, die man zu Fuß erreichen kann, ein tolles Museum über Galapagos und wirklich überall liegen Seelöwen rum, denen man beim Faulenzen oder spielen zuschauen kann. Gerade haben sie hier Jungtiere, die sind besonders süß und frech. Aber auch die Älteren bieten immer wieder ein tolles  Fotomotiv, wenn sie es sich zum Beispiel mal wieder auf einer Bank gemütlich machen. 

Fürs Schwimmen im Meer ist es uns zwar etwas zu kalt, aber am Strand bei strahlendem Sonnenschein abzuhängen kann man schon mal machen. So vergehen die drei Tage auch wie im Flug und für uns gehts auf nach Costa Rica, unserer wohl vorletzten Station.

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