Station 8: Cusco und Urubamba-Tal, Peru

16.10. - 20.10.2017, MEZ -7h |

 

Nach unserem längsten Flug- bzw. Reisetag sind wir (mitsamt allem Gepäck!) gut in Cusco (Peru) angekommen. Das ist deshalb erwähnenswert, weil es von Melbourne zunächst über den Pazifik (und damit auch über die Datumsgrenze) nach Santiago de Chile ging. Die Netto-Flugzeit betrug ca. 13 Stunden. Dazwischen lagen aber nochmal -14 Stunden Zeitverschiebung, d.h. wir sind an dem Sonntagabend um 20:40 Uhr in Melbourne los und dem Tag entgegen geflogen, also wiederum am gleichen Sonntagabend um 19:55 Uhr in Chile angekommen. Den ersten der „beiden“ Sonntage haben wir also noch in Melbourne die Stadt angeschaut und den zweiten dann im Flugzeug geschlafen. Sonntagnacht ging es dann - zwar schon ein wenig ausgeschlafen, aber irgendwie verwirrt - direkt weiter nach Lima (Flugzeit knapp 4 Stunden). Da haben wir uns während des Fluges schon öfter gefragt, wie wir eigentlich unseren Flug von Lima nach Cusco erreichen wollen, wenn wir erst halb vier Uhr morgens ankommen. Die Lösung war mal wieder eine Zeitverschiebung, denn Lima hat nochmal -2 Stunden zu Santiago. Also hatten wir doch genug Zeit, die wir auch brauchten, denn in Lima mussten wir auschecken, unser Gepäck abholen, 30 Meter weiter gehen und am Domestic Terminal wieder einchecken. Um 03:50 Uhr früh (es war bereits Montag geworden) ging dann unser letzter Flug nach Cusco. In Summe waren das dann 24h 25 min Reisezeit und einige Stationen, was die LATAM Mitarbeiterin in Melbourne bzgl. Gepäck und ein- und auschecken sichtlich verwirrte, was uns wiederum verunsicherte. Aber: alles super!

 

Um das alles zu verarbeiten und uns auch an die Höhe zu gewöhnen - Cusco liegt auf 3.399m (zum Vergleich: die Zugspitze ist knapp 400m kleiner) - hatten wir uns ein gutes Hotel ausgesucht, in dem wir glücklicherweise auch schon früh um 7 einchecken konnten und haben erstmal geduscht und geschlafen! Die Höhe war die ersten Tage wieder bei uns beiden mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie einem ziemlich hohen Puls spürbar. Nach 2 Tagen hatten wir unseren Schlaf- und Höhenrhythmus aber wieder drin.

 

Nebenbei haben wir uns natürlich auch ein bisschen Cusco angeschaut. Eine schöne Stadt deren Inka-Vergangenheit man in vielen kleinen Gassen, Mauern und Ausgrabungsstätten rund um das Centro Historico spüren kann. Gleichzeitig sieht man aber auch deutlich die spanische Kolonialzeit an den Kirchen und Kolonialbauten. Die Spanier sind ab 1532 mit großen Truppen in das Inka-Reich eingefallen und haben dabei auch viele Tempel und Inka-Anlagen zerstört bzw. deren Steine für Ihre Bauwerke genutzt. So entstand in der Stadt ein ganz interessanter Mix, wobei die Kirchen allesamt nicht der Hammer sind, wie wir fanden.

 

Stattdessen gibt es noch tolle Inka Mauern in denen wir natürlich auch den berühmten zwölfeckigen Stein gefunden haben (siehe Fotos). Am letzten Tag wollten wir uns noch die auf einem Stadtberg gelegene Ruine Sacsayhuaman anschauen, mussten aber nach erschwerlichem Aufstieg am Kassenhäuschen feststellen, dass wir leider nicht genug Geld mit hatten... Die Verkäuferin wollte bei 15 ausstehenden Soles leider auch nicht mit sich diskutieren lassen.

Also haben wir so ein Foto über die Stadt gemacht und sind stattdessen anschließend noch zum ehemaligen, hochheiligen Sonnentempel Qurikancha, der aber ebenfalls den Spaniern zum Opfer fiel und somit auch eine Kirche (diesmal vom Augustiner-Orden) übergestülpt bekam. Diese ist aber wiederum bei einem Erdbeben teils zerstört worden (die Spanier bauten nicht so robust wie die Inka), wodurch die alten Mauern freigelegt wurden und nun einen sehr interessanten Mix zeigen. Außerdem haben wir hier viel über die Geschichte gelernt!

 

Neben den meist sehr freundlichen Menschen ist in Cusco noch das vielfältige leckere Essen erwähnenswert. Von Meerschweinchen über Alpaka bis hin zu leckeren vegetarischen Varianten z.B. mit Quinoa oder Guacamole bekommt man alles in den vielen kleinen Restaurants und Bars.

 

Nächste Station vor Machu Picchu war am Donnerstag Ollantaytambo, welche wir aber in diesem Text mit zusammenfassen wollen. In Ollantaytambo hatten wir ein tolles Bed & Breakfast, welches uns schon einige Zeit vorher eine Sightseeing-Tour durch das heilige Urubamba-Tal (zwischen Cusco und Ollantaytambo) angeboten hatte. Da haben wir nun kurz vorher noch zugeschlagen (die einzelnen Stätten sind sonst ohne Reisegruppe nur schwer zu erreichen) und sind zu dritt mit unserem peruanischen Fahrer Aquiles nach Chinchero, Moray, den Salzterrassen und schließlich Ollantaytambo gefahren.

 

Ein wunderbarer Ausflug bei dem wir viele tolle Inka-Stätten auf eigene Faust anschauen konnten. Bei den Terrassen von Chinchero waren wir sogar fast allein und sind knapp zwei Stunden die Treppen rauf und runter spaziert. Die Salzterrassen und die kreisförmigen Anlagen von Moray waren da schon voller, aber ebenfalls sehr sehenswert. In Moray sollen die Inka damals Pflanzen- und Agrarexperimente durchgeführt haben, jeder der konzentrischen Ringe stellte dabei ein eigenes kleines Mikroklima dar, so die heutige Vermutung.

 

Gegen 15:00 Uhr im historischen Ollantaytambo angekommen mussten wir nun aber auch noch die berühmte Tempelanlage hier anschauen, immerhin war sie eh in unseren Tickets enthalten und ab um 6 wird es dunkel - also nix wie los.

Die hohen, in den Berg gehauenen Terrassen und Tempelreste waren zwar etwas überfüllt, aber dennoch sehr beeindruckend. Am Ende des Tages taten uns ziemlich die Füße weh!

 

Highlights:

- Cusco mit Inka-Baukunst und Kolonialbauten

- Wanderung um die Anlagen in Chinchero und Besuch einer traditionellen Manufaktur

- Rundterrassen von Moray

- Bergruinen bei Ollantaytambo