Station 4: Gili Trawangan, Indonesien

28.09. - 03.10.2017, MEZ +6h |

 

Wir sind schon wieder überrascht! 

Seit ein paar Tagen verbringen wir unsere Zeit auf den Gili Inseln. Wir haben uns für die größte der drei entschieden: Gili Trawangan. Ihr wird nachgesagt, sie wäre die Partyinsel und viel zu überlaufen. Das mag vielleicht stimmen, da wir uns aber in der Nebensaison befinden, ist es ganz erträglich. Für uns überwiegen die Vorteile: Es gibt viele super schöne und günstige Unterkünfte, Supermarkt, ATM und die Schnellboote fahren hier regelmäßig hin und zurück.

Unsere Unterkunft, die wir für 5 Nächte gebucht haben (yeah, endlich mal den Rucksack auspacken), liegt etwas mittig auf der Insel, hat selbst also keinen Strandzugang, den es aber auch nicht braucht. Es ist nämlich mit einem perfekten Pool für Abkühlung gesorgt - er hat genau die richtige Größe und Temperatur. Es gibt Duschen, Sonnenliegen und Schirme. Aber das Beste ist, dass man ihn fast immer für sich allein hat. Es gibt zwar 10 Doppelzimmer, die mal mehr mal weniger belegt sind, aber kaum einer liegt hier rum. Vielleicht sind die alle am Strand?

Wenn man etwas trinken oder essen will, dann fragt man einfach in der kleinen Küche an der Bar. Serviert und gegessen wird dann auf einer Terrasse, alles sehr idyllisch. 

Hervorzuheben ist auch das Personal. Wir kennen es ja von den Asiaten nicht anders: Sie sind einem gegenüber immer nett und zuvorkommend, aber hier übertrifft es sich noch einmal. 

An der Rezeption sitzen abwechselnd zwei Mädels, immer sehr hilfsbereit, ob früh, ob spät. Der Koch ist vielleicht 20, zaubert aber richtig leckere indonesische Gerichte. Und auch die vielen anderen fleißigen Hände, die immer ein Zimmer aufräumen, den Gehweg fegen, die Fahrräder warten... wir sind begeistert von so viel Liebe zum Detail, hier in Gili T.

Weiter auf der Insel kann man abends aus zahlreichen Kneipen wählen: Mag man bei etwas Party-Musik den Sonnenuntergang genießen oder soll es lieber etwas ruhiger sein? Dann gibt es am Nordstrand jede Menge guter Bars und Restaurants, die richtig leckeres Essen kochen. Cocktails werden einem auch überall angeboten und wir haben sie auch probiert, mehrmals und an verschiedenen Ecken. Unser Fazit: Das können sie hier nicht!

Aber das ist auch egal, weil dafür frisch gegrillte Burger und Fisch auf dem Speiseplan stehen.

Bei einer Inselrundfahrt mit unseren (kostenlos) geliehenen Fahrrädern haben uns die zahlreichen Tauchschulen angelacht. Dafür ist Gili auch berühmt: Tauchen und Schnorcheln für jedermann. Also stand unser Plan für den nächsten Tag fest: Morgens schnorcheln gehen! Gegen Mittag setzt nämlich erkennbar Ebbe ein und dann muss man sehr weit mit Flossen oder nackten Füßen über teils scharfe Steine und Korallen laufen. Das wollten wir vermeiden. 

Somit starteten wir unseren ersten Schnorcheltripp gegen 9 Uhr morgens. Geliehene Maske und Schnorchel auf, Flossen an und rein ins Meer. Natürlich nicht ohne jede Menge Sonnencreme und/oder T-Shirt. Weil das Laufen mit Flossen super anstrengend ist haben wir uns schon ins knietiefe Wasser gelegt und los geschnorchelt. Und wir waren begeistert, einfach baff! Hier vorn schon so viele Fische! Viele verschiedene Farben, Größen, Formen! So hatten wir uns das gar nicht vorgestellt! Wir dachten, man muss viel mehr suchen! Nach ein paar weiteren Zügen und Flossenschlägen hinein ins Meer bekamen wir sogar eine Meeresschildkröte zu Gesicht! Ein zauberhaftes Geschöpf, welches mühelos an die Oberfläche kommt, kurz Luft schnappt und wieder majestätisch abtaucht und die Steine um sich herum nach Algen abgrast.

Alle anfängliche Mühe von 'wie schwimmt man eigentlich mit Flossen?' über 'ich hab Wasser in der Nase' zu 'ich kann durch den Schnorchel nicht atmen' waren sofort vergessen.

Und so verging die Zeit wie im Flug. Erst Durst und Erschöpfung haben uns erinnert, wie anstrengend Schnorcheln doch ist. 

Nach einer kleinen Pause ging es sofort wieder rein ins Meer, in diese andere Welt, die man einfach gesehen haben muss!

Gegen Mittag war zu viel Ebbe, also haben wir den Schnorchel vorerst an den Nagel gehängt, sind ins Hotel geradelt und nach einer Dusche direkt ins Bett gefallen. 

Nach dem kleinen Mittagsschlaf ging es uns wieder besser und wir haben den Abend an der Sunset-Seite der Insel ausklingen lassen. Die Sonne geht hier nicht über dem Meer, sondern hinter Bali unter und ich glaube, dass man den Gunung Agung dabei sehen kann, wie er Wasserdampf verliert.

Weil es so schön war: Gleich nochmal. Dachten wir uns so. Vergessen hatten wir am nächsten Tag unsere Kratzer vom ersten Schnorcheltripp, die kleinen Piekser von Quallen und den Muskelkater - wir wollten diese fabelhafte Unterwasserwelt noch einmal sehen. Dafür waren wir ganz früh an der Schnorchelstelle vom Vortag, wir wollten möglichst viel Flut. 

Hinein ins Meer und einfach staunen. Jedes Mal sieht man wieder andere Fische, die man vorher nicht gesehen hat! Und Muscheln, Korallen und Seeigel!

Alles in den prächtigsten Farben und Größen! Wir sind sehr beeindruckt, was dieses Meer hier unter seiner Oberfläche versteckt.

Gegen Mittag waren wir wieder so kaputt, dass wir es gut sein ließen. Die Sonne ist auch einfach zu brennend. Man darf nicht vergessen, dass man ja immer nur knapp unter der Wasseroberfläche schwebt.

Für uns reicht es erstmal mit dem Schnorcheln, aber ich bin mit sicher, dass wir es an anderer Stelle, in einem anderen Meer wiederholen werden!